Sprachförderung
Zu Beginn des Schuljahres wird das sonderpädagogische Gutachten auf den aktuellen Stand gebracht.
Hierbei wird die sprachliche Ist-Situation des jeweiligen Kindes auf allen Sprachebenen erhoben.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Ermittlung der Phonologischen Bewusstheit
( Silben klatschen, Reimwörter, Erkennung von Anlauten etc.) bei neu eingeschulten Kindern.
Im Rahmen unseres Qualitätsprogrammes wird ihre Leistungsfähigkeit in diesem Bereich am Anfang und Ende des Schuljahres verglichen,um hier Fortschritte zu dokumentieren.
Alle diagnostischen Ergebnisse und die daraus abgeleiteten kurzfristigen und konkreten sprachlichen Förderziele finden ihren Niederschlag in eigens erstellten Förderplänen.
Für die Erstellung sind die KlassenlehrerInnen verantwortlich.
Entsprechend der Förderplanung und Möglichkeiten der jährlichen Stundenzumessungen
findet im Bereich der Sprachförderung eine innere und äußere Differenzierung statt.
Oberstes und immanentes Prinzip des sprachheiltherapeutischen Unterrichts bleibt dabei die
Schaffung häufiger Sprechanlässe in unterschiedlichen Handlungssituationen.
Jeder Unterricht verfolgt sprachtherapeutische Entwicklungsziele,
welche den entsprechenden Sprachebenen zuzuordnen sind.
Allen Sprachebenen ist dabei eine modellhafte Lehrersprache überzuordnen,
bei der folgende Grundprinzipien zum Ausdruck kommen:
-
der gezielte Einsatz von Modellierungstechniken
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eine langsame, nicht zu schnelle und deutliche Artikulation
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die bewusste Verwendung von Wiederholung, Akzentuierung und Sprechpausen
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der planvolle Gebrauch von Sprechmelodie sowie Variationen der Lautstärke
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handlungsbegleitendes Sprechen
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eine einfache und prägnante Syntax sowie das Reduzieren der sprachlichen Komplexität
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das Einfordern von Blickkontakt
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ein bewusster Einsatz von Mimik und Gestik
- Anwendung von lautunterstützenden Handzeichen/ Gebärden.
- Mundmotorische Übungen
- Förderung der phonologischen Bewusstheit (u.a. Arbeit mit Minimalpaaren, Analyse/
Syntheseübungen auf Laut- und Silbenebene; Segmentierungsübungen), auch fächerübergreifend
- Rhythmisches Sprechen und das Chorsprechen
- Schulung des Eigenhörens (Geräusch-, Klang- sowie Lautdifferenzierungen)
- Multisensorische und Erarbeitung der Laut-Buchstaben im Schriftspracherwerb der 1. und 2. Klasse
- Reflektion phonetischer und/oder phonologischer Aspekte von Sprache auf metasprachlicher Ebene
(im 2. Schuljahr)
- Häufige, prägnante und kontrastive Präsentation der Zielformen (Akzentuierung durch die
Lehrersprache), Sensibilisierung für Morphemmarkierungen
- Verwendung sprachlich konstanter Muster (Grußformen, Fragen etc.)
- Anbieten oder Visualisierung von Zielstrukturen
- Formulierung von Merksätzen
- Erweiterung von Ein – oder Mehrwortsätzen auf die vollständige Satzform
- Angebot von Spielsituationen, die die zu lernende grammatikalische Struktur hervorrufen
- Nutzung der Metasprache
- Wortschatzerweiterung sowohl auf der Inhaltsebene (vom Konkreten zum Abstrakten) als auch
auf der formalen Ebene (Phonologie, Morphologie, Syntax, Grapheme). Die Begriffsarbeit
orientiert sich dabei an der Lebenswelt unserer Schüler.
- Rückgriff auf den Schülern bekanntes Wortmaterial mit der Maßgabe, möglichst viele Sinne
anzusprechen.
- Erarbeitung von Wortfeldern (mit Bildmaterial / Clustern / Pantomime-Verben ...) und deren
Erschließung (Oberbegriffe, Ausdifferenzierung: Nomen, Verb, Adjektiv, Gegensatzpaare…)
- Bei Wortfindungsstörungen Maßnahmen zur Verbesserung des Wortabrufs (semantisch,
phonologisch)
- Verbindungen von Bewegung und Sprache im Unterricht (u.a. Liedtexte, Sprechzeichnen).
- Einsatz von Spielen ( „Memory“, „Wer ist es?“, „Ich packe meinen Koffer“…)
- Einsatz von Kinderliteratur (Vorlesen)
- Schaffung angstfreier Sprechsituationen
- Einhaltung von Gesprächsregeln
- Lehrermodellsprache: ruhig, langsam
- Sich Zeit nehmen, Zeit lassen, Raum für Äußerungen ermöglichen – aktiv zuhören
- Abbau von Angst, Stärkung des Selbstvertrauen
- Einsatz sprechtechnischer Hilfen, wie Atemtechnik, Unisonosprechen, redefluss-begleitende
Bewegungen
- Achten auf Detailgenauigkeit
- Schaffung eines Störungsbewusstsein im positiven Sinne
- Vereinbarung von Zeichen
- Abbau von Angst, Bereitschaft zur kommunikativen Öffnung erhöhen
- Schaffung eines Wohlfühlklima
- Vermeidung von Druck von außen
- Einsatz von Entspannungsübungen
- Wiederholung von Arbeitsaufträgen, Visualisierung (z.B. durch Piktogramme)
- Unterstützung des Sprachverständnis durch Mimik und Gestik, Symbole oder schriftsprachliche
Hinweise
Oberstes und immanentes Prinzip des sprachheiltherapeutischen Unterrichts
bleibt dabei die Schaffung häufiger Sprechanlässe in unterschiedlichen Handlungssituationen.